Demokratische Bildung in Toitenwinkel
Zusammen.Zukunft.Denken im Quartier
Im Projekt wird eine Kerngruppe aufgebaut, die politisches Engagement und demokratische Bildung im Stadtteil stärken will. Durch aufsuchende Ansprache im Quartier werden verschiedene Gruppenformate initiiert, in denen politische Diskussionen ausgehend von den Alltagsthemen, Interessen und Bedarfen der Teilnehmenden angestoßen werden.
Die Arbeit mit einer Kerngruppe hat sich als ein gutes Format herausgestellt. Die partizipative Projektgestaltung garantiert, dass das Projekt an den Teilnehmenden ausgerichtet ist, stärkt Vertrauen anderer Bewohner:innen, ermöglicht vielfältige Lerneffekte für die Engagierten und schafft zusätzliche Kapazitäten. Gleichzeitig sind damit Herausforderungen verbunden. Die Gruppe muss vertrauensvoll begleitet, Verantwortung muss abgegeben werden und es kommt immer wieder vor, dass Engagierte wegfallen oder weniger Kapazitäten haben, sodass neue Engagierte gefunden werden müssen.
Die Quartiersrunden sind ein wertvoller Weg, um Menschen zu erreichen und zu aktivieren. Eine lockere, ungezwungene Ansprache hat sich als am erfolgreichsten erwiesen. Im besten Fall etabliert man diese Form der Ansprache als regelmäßiges Format, um immer wieder neue Kontakte zu knüpfen und Interessierte zu gewinnen.
Im Projekt werden die Quartiersrunden und die Veranstaltungen gemeinsam mit der Kerngruppe besprochen und reflektiert. Eine Auswertung der Projektaktivitäten ermöglicht, dass diese kontinuierlich weiterentwickelt und an die Adressierten angepasst werden können.
Das gesamte Projekt ist ergebnis- und themenoffen sowie prozessorientiert angelegt. Dies ermöglicht eine grundlegende Teilnehmendenorientierung und hat zur Folge, dass viele Menschen mit ihren Interessen und Bedürfnissen abgeholt und eingebunden werden.
Die Projektleitung hat im Laufe des Projektes immer wieder betont, wie wichtig es ist, anstrengende Diskussionen inklusive rassistischen und sexistischen Aussagen aushalten zu können und damit umgehen zu lernen. Das erfordert eine ausgeprägte Konfliktfähigkeit und Geduld. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass der Umgang unter Teilnehmenden wertschätzend und nicht ausschließend ist. Die Projektleitung hat hier eine moderierende Rolle im Sinne eines demokratischen Miteinanders inne. Der Fokus auf Gemeinsamkeiten bzw. die Frage „Worauf können wir uns einigen?“ haben sich als gutes Mittel zum Austausch unterschiedlicher Perspektiven bewährt. Auch der Zukunftsladen als fester Raum mit bestimmten Regeln bietet hierfür einen sehr guten Rahmen.
Modellquartier:
Toitenwinkel, Rostock
Projektträger:
Projektlaufzeit:
01.01.2022 – 30.09.2022
Die Praxisprojekte werden im Rahmen des Modellprojekts PartQ – Aufsuchende politische Bildung im Quartier umgesetzt.
PartQ wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.