Wachsen und Gedeihen
Bürgergärten
Engagierte Bewohner:innen des Piusviertels erstellen und pflegen einen Gemeinschaftsgarten in Selbstorganisation. Verschiedene Aktionen tragen zur Umweltbildung bei und ermöglichen ein Stück weit Selbstversorgung.
Es konnte eine diverse und für das Piusviertel repräsentative Gruppe aufgebaut werden, die gemeinschaftlich, interkulturell und intergenerational aktiv ist. Über das gemeinsame Hobby des Gartelns (bayrisch für ‚gärtnern‘) finden sich unterschiedliche Interessierte zusammen, die über die Gemeinschaft gegenseitige Unterstützung erfahren und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Dies schafft die Grundlage für eine demokratische Gruppenkultur, die es in Zukunft zu etablieren gilt. Unter demokratischer Gruppenkultur verstehen wir eine stabile Kerngruppe, die hierarchiearm und selbstbestimmt ihren Interessen nachgeht und dabei die Verantwortung auf allen Schultern verteilt wird. Dies erfordert ein aufgeschlossene und sensible Gruppenleitung, die es schafft, Verantwortung abzugeben und eine demokratische Struktur zu etablieren.
Im Projekt entstehen mehrere Momente des informellen politischen Lernens. Es findet interkultureller Austausch statt, indem vielfältiges Gartenwissen im Projekt gewechselt wird. Außerdem findet eine Auseinandersetzung über die Wasserversorgung der Gärten statt, die Probleme bereitet und nicht nachhaltig ist. Auch über den Namen wird kritisch nachgedacht, da „Bürgergärten“ nur die männliche Form beinhaltet. Alternativvorschläge sind „Bürger:innengärten“ oder „Internationale Gärten“. Dieses informelle politische Lernen findet auf individueller Ebene statt; damit bleibt die Frage offen, wie mit Methoden der politischen Bildung daran angeknüpft werden kann.
Modellquartier:
Piusviertel, Ingolstadt
Projektträger:
Projektlaufzeit:
01.01.2022 – 30.09.2022
Die Praxisprojekte werden im Rahmen des Modellprojekts PartQ – Aufsuchende politische Bildung im Quartier umgesetzt.
PartQ wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.