Sonderausgaben zu Teilhabemöglichkeiten und Stadtteilentwicklung
Stadtteilzeitung Silberhöhe
Im Projekt wird die bestehende Stadtteilzeitung Silberhöhe um zwei partizipativ erstellte Sonderausgaben ergänzt. Bewohner:innen werden in den Schreib-, Gestaltungs- und Verteilungsprozess eingebunden, können ihre Themen setzen und im Stadtteil sichtbar werden.
Im Quartier existiert eine gute interne Vernetzung auf Trägerebene. Es gibt vier Quartiersrunden mit unterschiedlichem Fokus und einen Quartierverteiler, der zur Bekanntmachung von neuen Aktivitäten genutzt wird. Im Laufe des Projektes wird mehrmals gemeinsam überlegt, wie eine aufsuchende Arbeit im Quartier aussehen kann. Es stellt sich heraus, dass aufsuchende Arbeit als zeit- und kostenaufwändig erachtet wird, was die lokalen Strukturen nicht leisten könnten.
Die Haltung der Projektleitung ist von Anfang an offen gegenüber neuen Methoden und Formaten. So werden verschiedene Aktivitäten ausprobiert, um die eigene Arbeit partizipativer und teilnehmendenorientiert zu gestalten. Einige dieser Aktivitäten scheitern, andere funktionieren gut und werden für die zukünftige Quartiersarbeit übernommen. Diese offene und selbstkritische Haltung der eigenen Quartiersarbeit gegenüber stellt sich als erfolgsversprechend und notwendig heraus, um die eigenen Aktivitäten stetig besser auf die Adressat:innen zuzuschneiden und dadurch mehr Partizipation zu ermöglichen. Über begleitete Praxisprojekte wie die Stadtteilzeitung Silberhöhe können Akteur:innen der Quartiers- und Gemeinwesenarbeit Kompetenzen der politischen Bildung und partizipativen Prozessgestaltung erlernen und diese in ihre Arbeit integrieren.
Politische Bildung im Quartier möchte demokratische Diskurse über Themen anstoßen, die die Bewohner:innen beschäftigen. Oftmals heißt das auch, mit problematischen Meinungen umzugehen, demokratische Werte zu spiegeln und Konflikte produktiv zu bearbeiten. Diese Aufgaben führen im Projekt zu einem Rollenkonflikt für die Quartiersmanager, da ihr Arbeitsauftrag darauf ausgerichtet ist, als eine Art Dienstleister für Bewohner:innen tätig zu sein. Daher stellt sich die Frage, wer politische Bildung im Quartier machen kann und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.
Modellquartier:
Silberhöhe, Halle (Saale)
Projektträger:
AWO SPI Soziale Stadt & Land Entwicklungsgesellschaft mbH
Projektlaufzeit:
01.01.2022 – 30.09.2022
Die Praxisprojekte werden im Rahmen des Modellprojekts PartQ – Aufsuchende politische Bildung im Quartier umgesetzt.
PartQ wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.