Proaktive Partizipation in der Freiraumgestaltung des Emsviertels
Freiraum-Baustelle Emsviertel
Im Projekt wird ein proaktiver Beteiligungsprozess im Rahmen einer von der Stadt ausgeschriebenen Freiraumplanung initiiert, indem Bewohner:innen und Planer:innen an einen Tisch gebracht werden.
Im Projekt wird viel mit bestehenden Gruppen an Bewohner:innen, wie dem internationalen Männertreff, gearbeitet. In diesen Fällen muss berücksichtigt werden, dass es teilweise eine Barriere für andere darstellt, sich in feste Gruppen zu begeben. Im Projekt werden alle Gruppen an Bewohner:innen gleichzeitig angesprochen und zusammengeführt. Dies führt bislang dazu, dass sich überwiegend bereits engagierte Nachbar:innen in die Freiraumplanung einbringen. Um eine Repräsentativität im Beteiligungsprozess zu erreichen, sollten unterrepräsentierte Gruppen explizit angesprochen und eingebunden werden. Hierfür sollten ggf. auch eigene Formate entwickelt und angeboten werden.
Im Projekt werden vielfältige Aktionen, Veranstaltungen und Initiativen mit unterschiedlichen Themen durchgeführt und unterstützt. Dabei fällt es schwer, all diese Aktivitäten in die Freiraumplanung zu überführen und diese als Kernanliegen im Blick zu behalten. Eine Nutzung vielfältiger Aktivierungswege ist wünschenswert und birgt das Potenzial Menschen mit ihren diversen Interessen zu erreichen. Gleichzeitig sollte aber konsequent ein Zusammenhang zum Kernanliegen hergestellt werden.
Der konkrete Bezug zu den Freiflächen im Viertel bietet die Möglichkeit für die Beteiligten an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten, ihre verschiedenen Sichtweisen einzubringen und Entscheidungen zu finden. Insofern bieten bestehende lokale Beteiligungsvorhaben eine hervorragende Möglichkeit um demokratische Aushandlung und die Auseinandersetzung mit anderen Perspektiven zu erleben. Entscheidend dabei ist, dass die unterschiedliche Position und Sprache der Planer:innen und Bewohner:innen auf eine demokratische Aushandlung hin moderiert wird. Die aufsuchende politische Bildung nimmt hier eine Übersetzungsfunktion ein.
Im Projekt werden Anreize genutzt, um Menschen auf den Beteiligungsprozess aufmerksam zu machen. Die eingerichtete Wohnung als Planungsstation sowie das Angebot von Essen, Trinken und Unterhaltung sind für viele Bewohner:innen interessant und führen zu ersten Gesprächen über die Freiraumplanung.
Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit können über Aktionen, Feste und andere Veranstaltungen erreicht werden. So können auch spontane einzelne Beteiligungen erreicht und neue Mitstreiter:innen aktiviert werden. Neben wirksamen Einzelaktionen bieten sich auch regelmäßige Angebote im öffentlichen, zur gleichen Zeit, am gleichen Ort an, um kontinuierlich für Menschen erreichbar zu sein.
Modellquartier:
Weststadt, Braunschweig
Projektträger:
Stadtteilentwicklung Weststadt e.V.
Projektlaufzeit:
01.01.2022 – 30.09.2022
Die Praxisprojekte werden im Rahmen des Modellprojekts PartQ – Aufsuchende politische Bildung im Quartier umgesetzt.
PartQ wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.