Sicherer Verkehr – sichere Wege im Märkischen Viertel
Da geht noch was!
Das vorgesehene Thema Verkehr des Projektes wurde von den Teilnehmenden aus Bedarfsgründen in ein intergenerationales und interkulturelles Begegnungsprojekt (um)entwickelt.
Im Projekt stellt sich die Arbeit mit verschiedenen Gruppen an Bewohner:innen und Kooperationspartner:innen als herausfordernd heraus, insbesondere weil Beziehungsarbeit und Kontaktaufbau aufwändig sind. In der zweiten Projekthälfte wird daher mit einer festen Gruppe gearbeitet. Dadurch entsteht ein engeres Vertrauensverhältnis und ein stabiles Gruppengefüge. Feste, vertrauensstarke und zugleich diverse Gruppen bieten für die politische Bildung das Potenzial, Themen multiperspektivisch längerfristig zu bearbeiten sowie Konfliktfähigkeit und Ambiguitätstoleranz zu schulen.
Das Thema Verkehr führt im Projekt nicht zur erwarteten Resonanz. Dies früh zu erkennen und flexibel umplanen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung für politische Bildungsarbeit und hat einen Namen: Teilnehmendenorientierung. Das Projekt ausgehend von Ideen und Bedürfnissen der Teilnehmenden umzugestalten, ermöglicht Begegnung und letztlich die Bildung einer festen Gruppe. Gleichzeitig stellt sich für alle Begegnungsprojekte die Frage, wie spezifische gesellschaftlich relevante Themen aufgenommen und greifbar gemacht und in politische Bildungsprozesse überführt werden können.
Am Beispiel der Kinder- und Jugendjury zeigt sich, dass es wichtig ist, existierende Angebote der politischen Bildung und Teilhabemöglichkeiten zu kennen, um die Beteiligten der eigenen Angebote bei Gelegenheit darauf aufmerksam zu machen und damit politische Bildungsprozesse zu verstärken. Wie Kenntnisse über politische Bildungsangebote überhaupt innerhalb der Quartier- bzw. Gemeinwesensarbeit bekannt gemacht werden können, ist eine zentrale Frage für alle PartQ-Modellprojekte.
Im Projekt hat es sich als großes Potenzial herausgestellt, in einer intergenerationalen und interkulturellen Gruppe, gemeinsame Alltagsthemen zu besprechen. Gespräche über Gebrauch von Handys und Kindheit heute und vor 40 Jahren erweitert die eigenen Perspektiven und schafft Verständnis füreinander. Jedoch verbleibt im Projekt der Austausch auf individueller Ebene und es gelingt nur in geringem Maß, die Alltagsthemen auf gesellschaftliche Ebene zu bringen. Dafür ist die Rolle der Übersetzung durch der Projektleitung zentral, um die politische Komponente immer wieder zu spiegeln und sichtbar zu machen.
Modellquartier:
Märkisches Viertel, Berlin
Projektträger:
Projektlaufzeit:
01.01.2022 – 30.09.2022
Die Praxisprojekte werden im Rahmen des Modellprojekts PartQ – Aufsuchende politische Bildung im Quartier umgesetzt.
PartQ wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.