Bei der Partizipationswerkstatt in Duisburg Neuenkamp kommen verschiedene Akteurinnen und Akteure zu einem arbeits- und ideenreichen Workshop zusammen, um konkrete Projektideen zu entwickeln, die ab Januar 2022 vor Ort durchgeführt werden sollen. Das Ziel dieser Projekte ist die Stärkung der Teilhabe und des Zusammenhaltes in Neuenkamp.
Die Veranstaltung beginnt mit einer Begrüßung und Vorstellungsrunde. Anschließend wird das Projekt PartQ mit Fokus auf den Aktivitäten vor Ort vorgestellt. Von Januar bis September 2022 werden in Neuenkamp Projekte der politischen Bildung mit dem Ziel gefördert, die Partizipation der Bevölkerung zu erhöhen und den Zusammenhalt zu stärken. Etwas intensiver wird sich dann mit der Frage auseinandergesetzt, wie politische Bildung im Rahmen der Gemeinwesenarbeit vor Ort aussehen kann und welche politischen Bildungsangebote es in Neuenkamp bereits gibt.
Nun beantworten die Teilnehmenden folgende Fragen: Was stört sie besonders stark in Neuenkamp? Was läuft gut? Es fällt auf, dass es bereits viele Aspekte in Neuenkamp gibt, die von den Teilnehmenden als positiv erlebt werden. Neben einem engagierten Quartiersmanagement wird die Kommunikation und Vernetzung zwischen den Akteuren in Neuenkamp gelobt. Die Zusammenarbeit ist durch gegenseitige Unterstützung und guten Informationsaustausch geprägt. Außerdem werden der lokale Bäcker und die Eisdiele als weitreichend anerkannte Begegnungsorte hervorgehoben. Dennoch wird angemerkt, dass es Bevölkerungsgruppen gibt, die diese Begegnungsorte nicht nutzen.
Störend wird zum einen die „Clübchenbildung“ erlebt, die den nötigen Austausch verhindere. Zum anderen fehlt auch die gleichberechtigte Teilhabe im Quartier. Die Zugangsbarrieren zu Angeboten im Quartier sind für manche Bewohnerinnen und Bewohner höher als für andere. Ein weiteres Thema, das in der Diskussion häufig fällt, ist das Fehlen von zertifizierten Sprachkursen für Zugewanderte. Dies wird mehrmals als größte Hürde für die gleichberechtigte Teilhabe genannt. Zudem wird die fehlende aktive Mitwirkung der Eltern sowie der Bewohnerinnen und Bewohner beklagt.
Basierend auf den vorher genannten Themen wird nach der ersten Pause ein World Café durchgeführt, um durch intensiven Austausch der Teilnehmenden erste Ideen zu sammeln, wie angemessen auf die Themen reagiert werden kann. Dabei werden an drei Tischen drei verschiedene Themen bearbeitet:
- Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner Neuenkamps
- Soziale Ungleichheit ausgleichen
- Sprachbarrieren abbauen und Sprachentwicklung fördern
Nach dem World Café werden die vielen konkreten Projektideen einander vorgestellt und diskutiert. Einige der Ideen sind: Zertifizierte Sprachkurse mit Kinderbetreuung, Interkulturelles Jahresprojekt mit Fest der Kulturen als Abschluss, Religionsreise durchs Jahr, kreative Bürgerbefragung, Gründung eines Dialogtisches, Brückenbauer*innen finden oder ausbilden.
Als letzte Übung werden drei Projektideen ausgewählt, die im Folgenden ausgearbeitet werden.
- Zertifizierte Sprach- und Wertevermittlung mit Kinderbetreuung
- Interkulturelles Jahresprojekt mit Fest der Kulturen
- Dialogtisch
Zu diesen Projekten werden in dieser letzten Arbeitsphase Ziele ausformuliert, Inhalte konkretisiert, Methoden gesucht und sich überlegt, wer denn die Zielgruppen dieser Projekte sind und wie diese erreicht werden können.
Abschließend wird näher auf den Bewerbungsprozess für interessierte Partizipationsprojekte eingegangen und letzte offene Fragen geklärt.