Online-Studie – Live-Ins

Studie über die Arbeit und Ge­sund­heit von häuslichen Betreuungskräften

Häusliche Betreuungskräfte, die häufig aus dem Ausland kommen und pflegebedürftige Menschen in privaten Haushalten betreuen und unterstützen, sind eine in der bisherigen arbeitswissenschaftlichen Forschung wenig berücksichtigte und zugleich hoch belastete Gruppe im ambulanten Versorgungssetting.

Kontakt:

Agnieszka Skwarek
a.skwarek@minor-kontor.de

Laufzeit:

01.06.2023- 31.07.2023

Zu Hause alt werden – das wünschen sich viele ältere Menschen. Dieser Wunsch lässt sich jedoch oft nur mit der Unterstützung von Familienangehörigen, ambulanten Pflegediensten und stationären Einrichtungen erfüllen, die drei tragende Säulen der Pflege in Deutschland darstellen. Häusliche Betreuungskräfte (auch Live-Ins genannt) aus den Ländern Ost- und Mitteleuropas, die Aufgaben der Hauswirtschaft, Pflege und Betreuung in Privathaushalten übernehmen, haben sich in den vergangenen Jahren zur vierten tragenden Säule des Pflegesystems in Deutschland entwickelt. Die Live-Ins sind jedoch meist in einem parallelen System der irregulären Beschäftigung verortet.

Aussagekräftige Daten zur Arbeits- und Gesundheitssituation der schätzungsweise 300.000 bis 600.000 häuslichen Betreuungskräfte in Deutschland liegen bislang nicht vor. Mit einer anonymen Online-Umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sollen diese Daten gesammelt und ausgewertet werden. Bei dem Sammeln der Daten wird BAuA von Minor unterstützt. Die Umfrage wird seitens Minor über die sozialen Medien, vor allem in den eigenen Facebook-Gruppen verbreitet und soll auf diesem Weg die Zielgruppe der häuslichen Betreuungskräfte erreichen.

Die Studie verfolgt das Ziel, eine sachliche, faktenbasierte Beschreibung der Arbeits- und Gesundheitssituation sowie Empfehlungen zur Verbesserungen der Arbeitssituation von häuslichen Betreuungskräften in Deutschland zur Verfügung zu stellen. Damit knüpft das Vorhaben an den im Koalitionsvertrag 2021 artikulierten Handlungsbedarf im Bereich der häuslichen Betreuung im familiären Bereich und dem dort enthaltenen Versprechen, „eine rechtssichere Grundlage für die 24-Stunden-Betreuung im familiären Bereich zu gestalten.“ Das Vorhaben leistet aus arbeitswissenschaftlicher Perspektive auch einen Beitrag für Verbesserungen im Bereich Pflege und Gesundheit.

Die Online-Studie wird von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführt, ausgewertet und gefördert.